Erschienen in:
26.08.2016 | Berufspolitisches Forum
Interpersonelle Kompetenz in Orthopädie und Unfallchirurgie
Warum technische und prozedurale Fähigkeiten alleine nicht ausreichen
verfasst von:
Dr. R. Seemann, M. Münzberg, R. Stange, M. Rüsseler, M. Egerth, B. Bouillon, R. Hoffmann, M. Mutschler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2016
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Zusammenfassung
Die Patientensicherheit ist zur objektivierbaren Größe geworden, an der sich Ärzte und Kliniken heute finanziell und ethisch messen lassen müssen. Zunehmend rückt der „Faktor Mensch“ als eine entscheidende Stellgröße zur Reduktion von Behandlungsfehlern im klinischen Alltag in den Fokus. Dennoch spielt eine systematische Vermittlung interpersoneller Kompetenzen in den Aus- und Weiterbildungsanforderungen der verschiedenen Fachrichtungen, auch von Orthopädie und Unfallchirurgie (O&U), bislang kaum eine Rolle. Auf Betreiben der DGOU entstand nun in Kooperation mit Lufthansa Flight Training ein Weiterbildungsmodell analog zum Modell aus der Luftfahrt, wo neben den technischen und prozeduralen Fähigkeiten auch das regelmäßige Training von sogenannten „soft skills“ in der Ausbildung der Mitarbeiter seit langem zum Standard gehört. Mehrere Studien bestätigen, dass durch Maßnahmen zur Verbesserung von Kommunikation, Interaktion und Teamfähigkeit medizinischen Personals nicht nur die Zahl unerwünschter Ereignisse signifikant reduziert, sondern auch ein spürbarer positiver wirtschaftlicher Effekt erzielt werden kann. Die interpersonellen Kompetenzen sollten fest in O&U verankert und als dritte Säule der Facharztweiterbildung implementiert werden.