Zusammenfassung
Begrenzte Phlegmone oder begrenzte Weichgewebeinfektion sind Begriffe für Infektionen, die häufig von Wunden ihren Ausgang nehmen. Sie werden meist durch Staphylococcus aureus verursacht und erscheinen als dunkel gerötete schmerzhafte Schwellung, die im Gegensatz zum Erysipel nicht so hellrot und ödematös-erhaben ist sowie initial mit weniger ausgeprägten Systemzeichen assoziiert ist. Schwere Phlegmone sind eitrige, zum Teil nekrotische, bis an die Faszie reichende Infektionen, die neben der Antibiotikabehandlung fast immer einer chirurgischen Versorgung bedürfen. Oft erfüllen diese Phlegmone auch die Kriterien für sogenannte komplizierte Weichgewebeinfektionen, wie sie von der FDA (Food and Drug Administration) für klinische Studien definiert wurden. Die Behandlung begrenzter Phlegmone umfasst initial Cephalosporine der Gruppe 1 und 2, oder bei Nachweis von S. aureus auch Flucloxacillin, zusätzlich zu einer adäquaten Wundversorgung. Bei schweren Phlegmonen erfolgt eine kalkulierte und meist parenterale Therapie – je nach Lokalisation – zusätzlich mit Substanzen gegen anaerobe Bakterien und/oder gramnegative Bakterien (Clindamycin, Aminopenicillin mit β-Laktamase-Inhibitoren, Fluochinolone sowie einige Reserveantibiotika, die nach Rücksprache mit klinischen Mikrobiologen oder Infektiologen angeordnet werden sollten). Abszesse müssen in erster Linie gut drainiert werden. Nur unter bestimmten Umständen sollten sie zusätzlich antibiotisch behandelt werden.